đŸŒŸ Getreide im Hundefutter – sinnvoll oder schĂ€dlich?

Getreide im Hundefutter ist ein viel diskutiertes Thema. WĂ€hrend die einen es fĂŒr unvertrĂ€glich oder gar schĂ€dlich halten, sehen andere darin eine sinnvolle Energiequelle. Die Wahrheit liegt – wie so oft – dazwischen. In diesem Beitrag erfĂ€hrst du, wann Getreide im Hundefutter nĂŒtzlich sein kann, wann es problematisch wird und worauf du unbedingt achten solltest.

A close up of a field of wheat
A close up of a field of wheat

1.⁠ ⁠Sind Hunde Fleischfresser oder Allesfresser?

Zwar stammt der Hund vom Wolf ab, doch er hat sich durch die jahrtausendelange Domestikation auch an pflanzliche Bestandteile gewöhnt – insbesondere an StĂ€rke. Hunde verfĂŒgen ĂŒber das Enzym Amylase, das StĂ€rke aufspaltet – im Gegensatz zum Wolf. Das bedeutet: Hunde können Kohlenhydrate – auch aus Getreide – durchaus verdauen und verwerten.

Das macht sie zu sogenannten Omnicarnivoren – Fleischfressende - Allesfresser. Getreide ist also per se nicht schlecht, solange es in passender Form und Menge eingesetzt wird.

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2.⁠ ⁠Wann kann Getreide im Hundefutter sinnvoll sein?

Getreide kann eine wertvolle Energiequelle sein – besonders fĂŒr aktive oder sportliche Hunde, die einen höheren Kalorienbedarf haben. Es liefert außerdem Ballaststoffe, die die Verdauung unterstĂŒtzen können.

Wichtig ist dabei die Auswahl des Getreides. Leicht verdauliche Sorten wie Reis, Hirse oder Haferflocken sind gut geeignet – vor allem fĂŒr Hunde mit empfindlicher Verdauung. Auch das Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis kann durch Getreide verbessert werden, was es fĂŒr manche Hundehalter attraktiv macht.

Wenn das Getreide gut verarbeitet (z. B. gekocht) und in Maßen eingesetzt wird, kann es durchaus ein sinnvoller Bestandteil des Futters sein.

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3.⁠ ⁠Wann wird Getreide problematisch?

Einige Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Getreidearten – insbesondere auf Weizen oder Mais, die in vielen gĂŒnstigen Futtermitteln verwendet werden. Diese gelten als hĂ€ufige Auslöser von FuttermittelunvertrĂ€glichkeiten oder Allergien. Auch Soja wird kritisch betrachtet, da es hormonell wirken und Allergien auslösen kann.

Ein weiteres Problem: In minderwertigem Futter wird Getreide oft als billiger FĂŒllstoff eingesetzt, um teure tierische Bestandteile zu ersetzen. Solche Futtermittel bestehen dann zu großen Teilen aus Kohlenhydraten – was zu Übergewicht, Verdauungsproblemen und NĂ€hrstoffungleichgewichten fĂŒhren kann.

Auch die Bezeichnung in der Deklaration ist oft irrefĂŒhrend. Wenn nur „Getreide“ oder „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ aufgefĂŒhrt sind, lĂ€sst sich nicht erkennen, was genau enthalten ist – und das ist kein gutes Zeichen.

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4.⁠ ⁠Was bedeutet „getreidefrei“ wirklich?

Viele Futtersorten werben heute mit dem Etikett „getreidefrei“. Doch Achtung: Das bedeutet nicht automatisch „besser“. Statt Getreide enthalten diese Futtermittel oft Kartoffeln, SĂŒĂŸkartoffeln, Erbsen oder Linsen – also ebenfalls Kohlenhydratquellen.

Manche dieser Zutaten können schwerer verdaulich sein als klassisches Getreide, insbesondere bei empfindlichen Hunden. Zudem enthalten HĂŒlsenfrĂŒchte Stoffe, die BlĂ€hungen verursachen oder die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe behindern können.

Die Menge und Kombination dieser Alternativen ist entscheidend – nicht der bloße Verzicht auf Getreide.

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5.⁠ ⁠Fazit: Getreide – ja oder nein?

Ob dein Hund Getreide fressen sollte, hĂ€ngt von mehreren Faktoren ab: seiner Gesundheit, seinem Alter, seinem AktivitĂ€tslevel – und natĂŒrlich von der QualitĂ€t des Futters.

Getreide kann sinnvoll sein, wenn es sich um leicht verdauliche Sorten handelt, die in einem ausgewogenen VerhĂ€ltnis zu hochwertigen tierischen Proteinen stehen. Gut verarbeitet und in Maßen ist Getreide kein Problem – im Gegenteil: Es kann das Futter sinnvoll ergĂ€nzen.

Du solltest auf Getreide verzichten, wenn dein Hund eine nachgewiesene UnvertrĂ€glichkeit oder Allergie hat, oder wenn das Futter hauptsĂ€chlich aus minderwertigem Getreide besteht, das als LĂŒckenfĂŒller dient.

Am wichtigsten ist immer der Blick aufs Ganze: die Deklaration, die ZutatenqualitÀt und die individuelle VertrÀglichkeit deines Hundes.